Meine 5 persönlichen Tipps zum Umgang mit Diabetes

Diabetes mellitus – oder übersetzt „honigsüßer Durchfluss“, klingt etwas nach einer abgefahrenen Nachspeise, dabei handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit, unter der viele Menschen leiden, vor allem im Alter. Heike, die ihr schon aus unserem letzten Beitrag aus PflegeStories kennt, ist selber pflegende Angehörige und hatte zudem beruflich mit dem Thema Diabetes zu tun und gibt euch aus diesem Grund heute 5! 

#1 Verständnis

Die Diagnose Diabetes ist im ersten Moment ein Schlag ins Gesicht! Macht euch mit dem Thema vertraut und eignet euch ein gewisses Grundverständnis an. Achtet bei der Informationssuche vor allem auf die Richtigkeit der Artikel. Häufig werden Falschinformationen im Internet verbreitet und man merkt es überhaupt nicht. Holt euch Informationen bei betroffenen Bekannten oder von Internetseiten, die verlässlich berichten. Vergesst zudem nicht, dass es nicht nur für euch eine Umstellung ist, sondern vor allem für den Betroffenen und eventuelle andere Mitmenschen. Offene Kommunikation ist hier sehr wichtig!

#2 Ernährung

Eine der wichtigsten Komponenten im Bezug auf Diabetes ist die Ernährung. Ein häufiger Irrtum ist, dass Menschen mit Diabetes auf Zucker verzichten müssen, das stimmt so aber überhaupt nicht. Häufig ist den Menschen nicht bewusste, dass Zucker in unterschiedlichen Formen existiert. Häufig wird davon ausgegangen, dass wenn man herkömmlichen Hauszucker zu sich nimmt, der Blutzucker viel schneller steigt, dies stimmt jedoch nicht. Säfte beispielsweise lassen den Blutzuckerspiegel wesentlich schneller ansteigen. Verarbeiteter Zucker hingegen, wie er zum Beispiel in kompakten Lebensmitteln, wie Kuchen vorkommt, lässt den Blutzucker langsamer ansteigen. Achtet darauf, in welcher Form der Zucker aufgenommen wird und stimmt eure Ernährung darauf ab.

#3 Medikation 

Medikation kann vielfältig sein! Unterschiedliche Diabetes Typen sind in unterschiedlicher Weise auf Medikation angewiesen. Wenn es sich beispielsweise um einen Typ 1 Diabetes handelt oder die blutzuckersenkenden Tabletten nicht mehr ausreichen, ist Insulin unumgänglich und damit normalerweise auch die Blutzuckermessung. Ich bin grundsätzlich der Ansicht, dass jeder pflegende Angehörige in der Lage ist, mit den heutigen Geräten den Blutzucker zu messen und Insulin zu spritzen, wenn man sich vorher genug informiert hat. Am Anfang ist es ungewohnt, das ist natürlich klar, aber ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass es mit der Zeit zur Routine wird und man sich mit dem Prozess anfreundet.

#4 Messen

Messen ist für einen Diabetiker das A und O! Sich ausreichend Informationen über Themen, wie zum Beispiel die Unterzuckerung bzw. „Hypoglykämie“ anzulesen, kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen. Hier ein Tipp von mir: Für den Fall, dass ihr beim Messen kein Blut bekommt und auch das Waschen der Hände mit warmem Wasser nicht weiter hilft, sollte man über alternative Messmethoden nachdenken. Versucht das Messen grundsätzlich wie eine Routine zu planen, damit es zur Gewohnheit wird und hierdurch ein normaler Teil eures Alltags.

#5 Alternativen

Eine mögliche Alternative, mit der ich mich intensiv beschäftigt habe, sind Sensoren wie der „Freestyle Libre“, die zur sensorbasierten Glukosemessung verwendet werden. Ein solcher Sensor wird mittels Setzhilfe, auch problemlos von pflegenden Angehörigen, auf dem Oberarm befestigt und hält 14 Tage. Per Handy-App oder Lesegerät kann der Wert jederzeit ausgelesen werden, was sehr praktisch ist. Dadurch lassen sich die Auswirkungen von Nahrungsmitteln, körperlicher Aktivität und Insulin einfach nachvollziehen. Allerdings wird hier lediglich der Gewebszucker gemessen, der zeitverzögert zum Blutzucker ist.

Ich hoffe, ich konnte euch einige hilfreiche Tipps an die Hand geben. Da ich selber betroffen bin, weiß ich, dass Diabetes eine Umstellung ist, die nicht ganz einfach ist. Dennoch denke ich, dass es in der heutigen Zeit möglich ist mit Diabetes zu leben und dennoch sein Leben zu genießen. 

Eure Heike

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